Behandlungsschwerpunkte
Als Plastische Chirurgen befassen wir uns mit der Wiederherstellung der Körperoberfläche unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte Form und Funktion. Wir verfügen über spezielle anatomische Kenntnisse und sind in der Lage, auch komplexe Rekonstruktionen mit der Verpflanzung von Haut, Fettgewebe, Knochen, Muskeln, Sehnen und Nerven durchzuführen. Eine besondere Expertise haben wir bei der Rekonstruktion der weiblichen Brust, bei der Wiederherstellung des Gesichtes bei Tumorerkrankungen und bei der Beurteilung und Behandlung komplexer, chronischer Wunden. Um diesem funktionell-ästhetischen Anspruch gerecht zu werden, können greifen wir auf eine breite Palette von Behandlungsmethoden zurück, um für den Patienten ein optimales Ergebnis zu erreichen.
Mikrochirurgie
Die Mikrochirurgie ist die Operation kleinster Strukturen unter zu Hilfenahme einer optischen Vergrößerung (Operations-Mikroskop) und von speziellen Instrumenten. So können beispielsweise Nerven, kleinste Gefäße (Arterien und Venen) oder auch Lymphbahnen freipräpariert und falls notwendig auch wieder genäht werden. Die Mikrochirurgie stellt die operative Grundlage für eine Vielzahl an Operationen in der rekonstruktiven Chirurgie (Wiederherstellung der weiblichen Brust nach, Defektdeckung nach Traumata oder Tumorentfernung…) als auch in der Handchirurgie dar und ist ein Hauptbehandlungsschwerpunkt der Abteilung.
Brustchirurgie und Brustwiederherstellung
Die Abteilung für Plastische Chirurgie ist hier am Haus ein fester und wichtiger Bestandteil des zertifizierten Brustzentrums am Diakonie-Klinikum, welches gemeinsam mit den gynäkologischen Kollegen geführt wird. Neben der gemeinsamen Planung und Durchführung von Tumoroperationen erfolgt auch die Portimplantation (vorbereitender Zugang für die Chemotherapie) durch die Plastische Chirurgie. Eine besondere Expertise besteht zudem in der Rekonstruktion der weiblichen Brust, sowohl mit Eigen- als auch mit Fremdgewebe (Brustimplantat). Hier bildet die Abteilung einen der wenigen zertifizierten Schwerpunkte für plastisch-chirurgische Brustrekonstruktion innerhalb Deutschlands. Erfahren Sie mehr über die Brustrekonstruktion nach Brustkrebs.
Haut- und Weichteiltumore
In enger Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von niedergelassenen Dermatologen liegt ein weiterer Behandlungsschwerpunkt der Abteilung in der operativen Therapie von gut- und bösartigen Haut- und Weichteiltumoren. Am häufigsten werden hierbei epitheliale Hauttumoren wie das Plattenepithelkarzinom und das Basliom behandelt aber auch die radikale Entfernung des schwarzen Hautkrebses (Melanom) inklusive der sogenannten Wächter-Lymphknoten-Untersuchung ist Routine in der Abteilung. Die am Diakonie-Klinikum angesiedelte Pathologie bietet die für Hauttumoren wichtige lückenlose Schnittranddiagnostik innerhalb kürzester Zeit. So wird die Behandlungsqualität und der Behandlungskomfort für unsere Patientinnen und Patienten verbessert und die Behandlungsdauer drastisch verkürzt.
Chronische Wunden
Nicht zuletzt auf Grunde der vielfältigen Techniken der Gewebeverpflanzung gelten die Plastischen Chirurgen an vielen Kliniken häufig als Spezialisten für die Behandlung chronisch nicht-heilender Wunden. So auch bei uns am Diakonie-Klinikum. Neben der allgemeinen Behandlung von Druckgeschwülsten, Unterschenkelgeschwüren oder sonstigen postoperativen Wundheilungsstörungen ist die Plastische Chirurgie Kooperationspartner unseres zertifizierten diabetischen Fusszentrums.
Straffungsoperationen
Ein weiterer Behandlungsschwerpunkt der Abteilung sind sogenannte Straffungsoperationen. Nach drastischem Gewichtsverlust besteht häufig der Bedarf nach Straffungsoperationen, d.h. Entfernung der überhängenden Hautlappen an den unterschiedlichsten Körperstellen. Je nach Ausprägung und bestehenden Beschwerden (z. B. wiederkehrende Entzündungen oder Ulzerationen durch Reibung) können diese Operationen medizinisch notwendig sein und somit die Kosten auch von der zuständigen Krankenkasse übernommen werden. Davon abzugrenzen sind rein kosmetisch/ästhetisch motivierte Straffungsoperationen wie sie beispielsweise bei Erschlaffung der Haut im Alterungsprozess durchgeführt werden.
Mehr über ästhetisch motivierte Eingriffe erfahren Sie auf unserer Website www.sicherheit-schoen.de.
"Mit Sicherheit schön" — so lautet unser Leitspruch in der Ästhetischen Chirurgie am Diakonie-Klinikum Stuttgart.
Um den besonderen Gegebenheiten und Ansprüchen der Ästhetischen Chirurgie gerecht zu werden, haben wir für die Ästhetische Chirurgie und auch die konservativen kosmetischen Behandlungen einen eigenständigen Bereich mit eigener Homepage etabliert. Für weitere Informationen folgen Sie bitte diesem Link.
Handchirurgie
Die Hand ist ein komplexes Werkzeug und das dritte „Auge“, mit dem wir Dinge begreifen. Ein Funktionsverlust führt häufig zu einer deutlichen Einschränkung im Alltag. Wir bieten das gesamte Behandlungsspektrum bei akuten Verletzungen und chronischen Beschwerden an.
Die an unsere Abteilung angegliederte Handergotherapie unterstützt uns insbesondere bei der konservativen und postoperativen Therapie. Operationen führen wir je nach Ausprägung und Anforderung sowohl ambulant als auch stationär durch. Wir haben eine Zulassung für die Behandlung von Arbeitsunfällen. Darüber hinaus erstellen wir für die Versicherungsträger der Berufsgenossenschaften, Unfall- und Haftpflichtversicherungen Gutachten.
Verschleiß des Daumensattelgelenk - Rhizarthrose
Das Daumensattelgelenk ist das beweglichste Gelenk an der Hand und besonders anfällig für Verschleiß. Symptome der Daumensattelgelenksarthrose umfassen Schmerzen bei Belastung, fortschreitende Knorpelzerstörung, Ruheschmerzen und Kraftverlust. In frühen Stadien kann konservative Therapie wie Kälte- und Wärmebehandlung, Schmerzmittel oder Infiltration Linderung bieten. Bei deutlicher Funktionseinschränkung im Alltag kann eine Operation erwogen werden, bei der das große Vieleckbein entfernt wird und bei Bedarf der Mittelhandknochen des Daumens stabilisiert wird. Die Operation erfordert etwa zwei Tage stationären Aufenthalt und eine 3-wöchige Tragzeit einer Schiene, mit einer üblichen Belastbarkeit nach drei Monaten.
Handgelenksspiegelung - Arthroskopie
Kleine Gefügestörungen am Handgelenk können zu Beschwerden führen, die durch eine fachspezifische Untersuchung, Röntgenaufnahmen und oft eine Kernspintomografie diagnostiziert werden. Bei Verdacht auf eine Gefügestörung erfolgt eine Handgelenksspiegelung, bei der eine kleine Kamera über ein bleistiftdünnes Rohr eingeführt wird, um das Handgelenk zu untersuchen und Schäden zu behandeln. Diese Technik ist besonders effektiv bei Handwurzelbandverletzungen, Gelenkschleimhautentzündungen, Knorpelschäden und Discus ulnocarpalis-Schäden. Die ambulante Operation wird in Teilnarkose oder Vollnarkose durchgeführt, gefolgt von einer einwöchigen Ruhigstellung des Handgelenks. Bei komplexen Therapien ist eine längere Nachbehandlung erforderlich.
Nervenkompressionssyndrome – Karpaltunnelsyndrom
Nervenkompressionssyndrome am Handgelenk, insbesondere das Karpaltunnelsyndrom, resultieren aus der Einklemmung des Medianusnervs im Karpaltunnel. Dieser Tunnel, bestehend aus Handwurzelknochen und Bindegewebe, kann durch Entzündungen, Schwellungen oder wiederholte Belastungen eingeengt werden. Das Karpaltunnelsyndrom manifestiert sich durch Taubheitsgefühle, Kribbeln und Schmerzen in Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Risikofaktoren umfassen bestimmte Berufe und Erkrankungen wie Diabetes. Die Behandlung reicht von konservativen Maßnahmen wie Handgelenksbandagen bis hin zu operativen Eingriffen zur Entlastung des Nervs. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Therapie sind entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Morbus Dupuytren
Der Morbus Dupuytren ist eine gutartige Bindegewebserkrankung der Handinnenfläche, die über Jahre hinweg Knoten und feste Stränge bildet, welche die Fingerstreckung beeinträchtigen können. Konservative Maßnahmen wie Massagen oder Schienen sind oft ineffektiv, weshalb operative Eingriffe je nach Schweregrad notwendig sind. Die Entfernung des erkrankten Gewebes erfolgt, wobei eine ambulante Durchführung bei geringerer Ausprägung möglich ist. Bei umfangreicheren Operationen, möglicherweise mit Hauttransplantaten, wird ein kurzer stationärer Aufenthalt empfohlen. Die Fadenentfernung erfolgt ab dem 12. Tag nach der Operation, und in einigen Fällen ist eine Schienenbehandlung zur Vorbeugung gegen narbige Verziehungen erforderlich. In bestimmten Situationen kann auch eine isolierte Durchtrennung eines festen Strangs über dem Fingergrundgelenk in Lokalanästhesie mittels einer Spritzenkanüle angeboten werden.
Schnappfinger - Tendovaginitis stenosans
Der Schnappfinger äußert sich oft durch ein Aufspringen des Fingers oder Daumens beim Strecken, anfangs gelegentlich und begleitet von Druckschmerz über der Grundgelenksbeugefalte. Die Ursache liegt in der Einengung des ersten Ringbandes, das die Beugesehnen wie die Fäden einer Marionette führt. Frühzeitig kann eine Cortison-Infiltration zur Abschwellung helfen, während in fortgeschrittenen Stadien nur die operative Durchtrennung des Bandes sofortige Linderung bringt. Der ambulante Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung, postoperative Bewegungen sollen Verklebungen vorbeugen. Fäden werden üblicherweise ab dem 12. Tag entfernt, begleitet von leichtem Wundschmerz für etwa vier Wochen.
Die Wiederherstellung der Handfunktion nach Verletzungen, Operationen, Fehlbildungen, chronischen Erkrankungen und Überlastungssyndromen ist Aufgabe der Handtherapie.
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